Stellungnahme

Hallo WSV- Fans, 

Manchmal überschlagen sich die Ereignisse und zwingen einen zu nicht zu erwartenden Konsequenzen.

Im Zuge des Heimspiels gegen Rot Weiss Oberhausen und den damit einhergehenden Protesten gegen den Sender „Sport 1“ wurde unsere Gruppe nach dem Spiel im Stadion von der Polizei durchsucht. Im Nachgang wurden in einem Gespräch mit dem Verein und anderen Vertretern der Fanszene die Ereignisse rund um das Oberhausen Spiel aufgearbeitet und auch Fehler durch unsere Gruppe zugegeben und kritisch reflektiert.

Daraufhin wurden gegen einige Personen aus der durchsuchten Gruppe Ermittlungsverfahren eingeleitet. Wenig später landeten Briefe vom Wuppertaler SV in den Briefkästen einiger Personen, diese beinhalteten die Ankündigung eines Stadionverbotes, aber auch die Möglichkeit schriftlich oder persönlich zu den erhobenen Tatvorwürfen Stellung zu beziehen. In diesen Briefen, welche durch den Sicherheits- und Stadionverbotsbeauftragten David Sopp unterschrieben wurden, war eine Frist (22.11.2018) angeführt, bis zu welcher sich die betroffenen Personen an den Verein wenden sollten, um zu signalisieren, ob man zu einer persönlichen Stellungnahme bereit ist. Zwar wurde man im Vorfeld dieser Frist über zweierlei Wege aufgefordert möglichst zeitnah eine Bereitschaft für eine persönliche Stellungnahme zu signalisieren, da den betreffenden Personen mit dem 22.11.2018 aber eine Frist gesetzt wurde, sah man diese Aufforderung als überflüssig an. Diese Frist wurde ausnahmslos von allen betroffenen Personen eingehalten und David Sopp gegenüber eine entsprechende Bereitschaft für eine persönliche Stellungnahme signalisiert. Dieser führte sich leider höchst unprofessionell auf, und nahm persönliche Befindlichkeiten als Anlass diese Fristen für nicht verbindlich zu halten.

Verwundert waren alle betroffenen Personen und der Rest der Gruppe in zweierlei Hinsicht: Zunächst wurde es seitens des Vereins, in Person von David Sopp, für nötig gehalten nur einem Bruchteil der Personen eine Antwort zukommen zu lassen, auf der anderen Seite fanden bereits am 24.11.2018 einige der betroffenen Personen ein bundesweites Stadionverbot in ihren Briefkästen. Es wurde also weder die persönliche Stellungnahme abgewartet, noch scheint der Wuppertaler SV seine selbst gesetzten Fristen Beachtung schenken zu wollen.  Unsere Gruppe wollte jedoch zunächst den Dialog suchen und schickte noch am selben Tag eine Nachricht an Maria Nitzsche und Manuel Bölstler. In dieser brachten wir unsere Verwunderung zum Ausdruck, verwiesen auf die Frist zur persönlichen Stellungnahme und baten um ein kurzfristiges, aber klärendes Gespräch, um den Sachverhalt zeitnah aus der Welt zu schaffen. Im Antwortschreiben wurde der eingehaltenen Frist kaum Beachtung geschenkt und lediglich auf die Möglichkeit der schriftlichen Stellungnahme hingewiesen. Diese ist für die betroffenen Personen aber keine Option, da sie sich aufgrund eines laufenden Ermittlungsverfahren durch die Polizei nicht schriftlich zu gewissen Sachverhalten äußern möchten. Auf unseren Vorschlag den Sachverhalt in einem Gespräch zu klären wurde leider ebenfalls nicht eingegangen, stattdessen wurde unsere Gruppe als „beratungsresistent“ bezeichnet. Auf ein weiteres Antwortschreiben unsererseits mit der wiederholten Bitte um ein persönliches Gespräch wurde seitens des Vereins nicht mehr reagiert.

Um den beschriebenen Vorfall aber noch in den richtigen Kontext zu setzen muss noch erwähnt werden, dass es nach dem letzten Heimspiel gegen Kaan-Marienborn (03.11.2018) ein Treffen zwischen Vorstandsmitgliedern des Wuppertaler SV und Vertretern unserer Gruppe gab, da man durch dritte Personen erfahren hatte, dass Stadionverbote wegen des Oberhausen Spiels zu erwarten sein. In diesem Gespräch sicherte uns der Wuppertaler SV zu, dass man jeglichen Personen die von Stadionverboten betroffen sein könnten eine persönliche oder schriftliche Stellungnahme zusichern würde. Darüber hinaus erklärte der Verein außerdem keine Stadionverbote auszusprechen, solange nur Tatvorwürfe gegen die betreffenden Personen vorliegen würden. 

Letztlich müssen wir resümieren, dass der Verein sein Wort nicht gehalten hat und den betroffenen Personen sowohl eine schriftliche und/oder persönliche Stellungnahme verwehrt wurde, als auch Stadionverbote aufgrund von Tatvorwürfen (Stadionverbote auf Verdacht ohne rechtsgültige Verurteilungen) ausgesprochen wurden. Dass dies wohl auch das Ergebnis einer von der Wuppertaler Polizei aufgebauten Drucksituation ist, lässt sich nicht von der Hand weisen, trotzdem wollen wir nochmal betonen, dass Stadionverbote, welche lediglich aufgrund von Tatvorwürfen ausgesprochen wurden, klar gegen das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit in unserem Land verstoßen. 

Darüber hinaus wollen wir auch darauf hinweisen, dass sich die betroffenen Personen den Rechtsweg gegen den Wuppertaler SV vorbehalten, gesetzt dem Fall, dass die Tatvorwürfe sich als unzutreffend erweisen. In diesem Fall würde ein zivilrechtliches Verfahren gegen den Wuppertaler SV eingeleitet werden. Um finanziellen Schaden vom Verein abzuwenden sind wir natürlich nach wie vor an einer außergerichtlichen Lösung mit dem Verein interessiert. 

Als Konsequenz daraus wird es neben dem bundesweiten Protest in der ersten Halbzeit des Spiels am Sonntag gegen Rot Weiss Essen auch in der zweiten Halbzeit keinen organisierten Support von unserer Gruppe im Stadion am Zoo geben. Außerdem werden wir unsere Aktivitäten auf unbestimmte Zeit einstellen, da diese Stadionverbote auf Verdacht unter anderem auch unseren Vorsänger mit einschließen. Dieser Schritt ist für unsere Gruppe sicherlich kein leichter, aber ein alternativloser Schritt. Wir wollen an dieser Stelle noch einmal klarstellen, dass dieser Schritt sich nicht gegen die Mannschaft richtet, sondern lediglich gegen das Vorgehen des Vorstandes und Sicherheitsbeauftragten des Wuppertaler Sportvereins.

ULTRAS WUPPERTAL SEIT 2001!

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