Viel Kirmes um Bocholt

Also doch: Spielverlegung in Bocholt! Wurde noch der erste Bericht des Bocholter-Borkener Volksblatt (BBV) Hochrisikospiel“ zur Kirmes – Polizei rät dringend zur Verlegung der Partie gegen Wuppertal„ von unserer Seite mit Humor aufgenommen, ist er jetzt zur bitteren Realität geworden. Presse, Stadt und Polizei haben Hand in Hand ein unrealistisches Horrorszenario heraufbeschworen, was den Verband dazu bewog das Spiel, wie im letzten Jahr, zu verlegen. Die daraus entstehende Wettbewerbsverzerrung scheint völlig außer acht gelassen worden sein und die Sicherheit einer (Kleinstadt-)Kirmes wird in den Vordergrund gerückt. Doch ist diese wirklich jemals in Gefahr gewesen?

Wir meinen: Nein!

Der größte Teil der Wuppertaler Fanszene wäre zum „Stadion“ am Hünting mit Fanbussen angereist – so auch unsere Gruppe und Umfeld. Durch die Wahl dieser Anreiseart, hat die Polizei viel Spielraum und kann eine größere Masse an Fans, welche sie selbst als „Problemfans“ bezeichnen würde, nach ihren Vorstellungen An- und Abreisen lassen. Hingegen wird eine Anreise unter der Woche, mit großer Wahrscheinlichkeit mit Autos durchgeführt und schließt wiederum eine kontrollierte An- und Abreise aus.

Welchen Sinn und Zweck hinter der Spielverlegung steht, bleibt für uns unklar. Denn die Bocholter Kirmes war uns (wie vielen anderen WSV-Fans) bis zum Erscheinen des Artikels der BBV gänzlich unbekannt. Damit einhergehend wäre ein Besuch völlig uninteressant und fast ausgeschlossen gewesen. Somit können wir die Kirmes nur als Vorwand werten. Für uns wahrscheinlicher ist, dass die Verlegung auf einen Wochentag den Fazilitäten des „Stadion“ am Hünting geschuldet ist. Eine größere Masse an WSV-Fans, wäre bei diesem besseren Sportplatz deutlich ins Gewicht gefallen. Es stellt sich die Frage, ob der ausgewiesene Gästeblock bzw. die Gästewiese, wirklich einem größeren Fanaufkommen gewachsen wäre. Für einen Verein und eine Stadt respektive Polizei mit Ambitionen für die Regionalliga ist sowohl die Spielverlegung (unter den vorgebrachten Argumenten), als auch das „Stadion“ ein Armutszeugnis.

Die für uns entstanden Kosten, wie Stornogebühren für einen Reisebus und die Rechnung von extra angefertigten Mottoshirts, fallen nun unserer Gruppenkasse zulasten. Das dies bei Sicherheitsfanatikern und Beamten wie Herrn Benedikt Püttmann, nicht für große Emotionen sorgen wird und nicht weiter bedacht wurde, ist uns klar.

Der fade Beigeschmack der erneuten Wettbewerbsverzerrung durch den 1.FC Bocholt und die Stadt Bocholt überwiegt. Aus diesem Grund rufen wir alle WSV-Fans dazu auf, den Nachholtermin feste in ihren Kalender einzuplanen und jetzt erst recht nach Bocholt zu fahren.